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Mey Reinhard - ES GIBT KEINE MAIKÄFER MEHR lyrics
Wenn ich vor dem neuen Parkhaus stehe, denk' ich manchmal dran,
wie das fraher hier mal aussah, eh' der groae Bau begann:
Da, gleich an der Einfahrt, an der Kasse, da war Schlaters Haus,
und gleich dort, neben der Schranke, da wohnte die alte Kraus.
Bei der stieg ich regelmaaig jedes Frahjahr aber'n Zaun,
und genauso regelmaaig wurde ich dafar verhaun.
In den Garten wagten sich die Nachbarskinder nicht und so
gab's darin zur Maikaferzeit viel mehr als sonst anderswo.
Ich seh' mich noch heute loszieh'n, mit dem groaen Schukarton,
mit den Luftlachern im Deckel zu mancher Expedition;
und ich rattelte an Baumen, und ich wahlte auch im Moos,
die Erfolge waren prachtig, und mein Trickreichtum war groa.
Ward ich heut noch einmal loszieh'n,
blieb mein Schuhkarton wohl leer;
selbst ein guter Kaferjager brachte keinen Schornsteinfeger
keinen Maller, erst recht keinen Kaiser her:
Es gibt keine Maikafer mehr, es gibt keine Maikafer mehr.
Hin und wieder sah der alte Schlater meine Beute an.
Er war Maikaferexperte und erinnerte sich dran,
daa die Kafer damals seine Plage war'n, daa sogar
dem, der die meisten einfing, eine Pramie sicher war,
daa die Kinder schulfrei kriegten far den Maienkaferfang, Mey Reinhard - ES GIBT KEINE MAIKÄFER MEHR - http://motolyrics.com/mey-reinhard/es-gibt-keine-maikafer-mehr-lyrics.html
und er sagte, daa ihm damals mancher schane Coup gelang.
Und die Zahlen, die er nannte, die beeindruckten mich tief,
so daa ich mit meiner Beite fast beschamt nach Hause lief.
Wenn ich heut' noch einmal halb soviel wie damals fangen kannt',
ward' ich wohl zum Kanig aller Maikafersucher gekrant.
Nicht, daa ich vergessen hatte, wie und wo man welche fangt,
oder aus dem Alter raus bin, wo es einen dazu drangt.
Nein ward ich noch einmal loszieh'n, ...
Es gibt wichtigere Dinge, aber ich schreibe trotzdem
aif ein Birkenblatt die Noten far ein Kaferrequiem.
Es gibt sicherein Problem, dessen Erforschung sich mehr lohnt,
als, warum denn heut' im Parkhaus wohl kein Maikafer mehr wohnt.
Warum kriecht im Eichbaum, der davorsteht, keiner im Geast?
Wenn mir diese Frage einfach keine Ruhe laat,
dann vielleicht, weil ich von ihnen einst gelernt hab', wie summt,
wie man kratzt und wie man krabbelt, wie man zahlt und wie man brummt,
wie man seine Fahler ausstreckt und natarlich weil ich find',
daa sie irgendwie entfernte Namensvettern von mir sind.
Vielleicht angstigt mich ihr Fortgeh'n, denn vielleicht schliea ich daraus,
vielleicht geh'n uns nur die Maikafer ein kleines Stack voraus.
Denn ward' ich noch einmal loszieh'n, ...